„So einen Einsatz hatten wir hier oben in Spohle noch nicht“, sagte ein Anwohner der Raiffeisenstraße, wo sich das Lager der Genossenschaft befindet. In der Tat: Es war der dieses Jahr der bisher zweitgrößte Einsatz der Wehren im Ammerland nach dem Brand bei Metjendorfer Entsorger Plömacher im Frühjahr.
Lob an Staplerfahrer
Alarmiert wurde auch der Dekontaminationszug aus Aschhausen. Die Retter bauten unweit des Lagers eine Entgiftungsschleuse für die Retter auf. Mit ihrer normalen Schutzkleidung durften die Wehrleute die Halle nicht betreten. Sie mussten in einen Vollschutzanzug samt Atemluftgerät steigen. Die Anwohner wurden aufgefordert Fenster und Türen ihrer Häuser zu schließen. Gleichwohl standen nicht wenige von ihnen in ihren Vorgärten und verfolgten den Einsatz.
Trotz des Malheurs lobte die Feuerwehr den Staplerfahrer. „Er hat es noch geschafft, den Tank so schräg zu stellen, dass er nicht komplett ausgelaufen ist“, berichtete Jürgen Schell, stellvertretender Kreisbrandmeister des Ammerlandes. Die Wehrleute haben verhindert, dass die Säure in den Kanal gelaufen ist, indem sie eine Sperre einrichteten. Hinzugezogen wurde auch die Untere Wasserbehörde des Landkreises Ammerland.
Drei Mitarbeiter, die in dem Lager und dem dazugehörigen Büro beschäftigt sind, mussten die Räumlichkeiten so schnell wie möglich verlassen.“Plötzlich war Hektik im Büro und wir sind raus. Dann war auch schon die Feuerwehr da“, berichtet eine Raiffeisen-Mitarbeiterin. Man habe erst etwas gerochen, dann habe sie ein Kratzen im Hals gespürt, so die junge Frau.
Niemand verletzt
Wirklich verletzt wurde durch das Auslaufen der Flüssigkeit niemand, hieß es seitens der Wehr. Um 13.15 Uhr rollte der Wagen eines Entsorgungsfirma auf dem Gelände der Raiffeisengenossenschaft. Sie pumpte die Reste der Flüssigkeit aus dem Tank.
Jens Schopp Redakteur / Redaktion Rastede/Wiefelstede
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